Presseinformation



Presseinformation zur Correctio filialis de haeresibus propagatis

Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien

Katholische Priester und gelehrte Laien der ganzen Welt haben mit einer Correctio Filialis, einer Zurechtweisung von Papst Franziskus, einen epochalen Schritt gesetzt.

Vergleichbares hat es seit dem Mittelalter nicht mehr gegeben.

Damals, 1333, wurde Papst Johannes XXII. für Irrtümer ermahnt, die er später auf dem Sterbebett widerrufen hat. Heute klagen die geistigen Söhne und Töchter von Papst Franziskus das katholische Kirchenoberhaupt an, Häresien zu verbreiten, die dem katholischen Glauben widersprechen.

In ihrem Brief, der dem Papst bereits am 11. August in Santa Marta zugestellt wurde und der nun öffentlich bekanntgemacht wurde, heißt es, dass Franziskus zu Ehe, Moral und Eucharistie häretische Positionen fördert.

Die Zurechtweisung besteht aus drei Teilen:

1) Im ersten Teil zeigen die Unterzeichner auf, dass sie als gläubige und praktizierende Katholiken das Recht und sogar die Pflicht haben, eine Zurechtweisung des Papstes vorzunehmen. Das widerspricht nicht der katholischen Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit, weil Papst Franziskus die häretischen Meinungen nicht als dogmatische Lehre der Kirche verkündet hat. Während die Unterzeichner ihren Gehorsam gegenüber seinen legitimen Anordnungen und Lehren bekräftigen, betonen sie, dass Franziskus in verschiedenen Fällen, auf direkte und indirekte Weise, häretische Positionen verbreitet hat.

2) Der zweite Teil des Briefes ist der wesentliche. Er enthält die eigentliche „Zurechtweisung“, die in Latein, der offiziellen Kirchensprache, formuliert ist. In ihr werden die Stellen in Amoris laetitia, dem Schreiben von Papst Franziskus über die Ehe und die Familie, zitiert, in denen häretische Positionen angedeutet oder ermutigt werden. Weil einige Kommentatoren behauptet haben, dass diese Stellen auf orthodoxe Weise interpretiert werden können, werden auch jene Worte, Handlungen und Unterlassungen von Papst Franziskus aufgelistet, die zweifelsfrei erkennen lassen, dass er möchte, dass Katholiken diese Stellen auf eine Weise interpretieren, die faktisch häretisch ist. Im Besonderen hat der Papst den Standpunkt verbreitet, dass die Einhaltung des göttlichen Moralgesetzes manchmal unmöglich oder sogar unerwünscht sein könne, und dass Katholiken manchmal den Ehebruch für vereinbar halten sollen mit der Nachfolge Christi.

3) Der letzte Teil, die „Erklärung“, behandelt zwei Gründe dieser einzigartigen Krise. Ein Grund ist der „Modernismus“. Modernismus ist, theologisch gesprochen, die Meinung, dass Gott der Kirche nicht endgültige Wahrheiten anvertraut hat, die unverändert bewahrt und in genau demselben Sinn bis zum Ende der Zeit gelehrt werden müssen. Der Modernismus konzentriert sich auf Erfahrungen und hält die Doktrin über Gott, den Glauben und die Moral nur für provisorisch und daher Gegenstand von Änderungen. Bezeichnenderweise verurteilte Papst Pius X. den Modernismus am Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine zweite Ursache der Krise ist der Einfluss der Ideen von Martin Luther auf Papst Franziskus. Der Brief zeigt auf, welche Ideen Luther zu Ehe, Scheidung, Vergebung und göttlichem Gesetz hatte, und dass diese genau mit dem übereinstimmen, was von Papst Franziskus gefördert wird. Das zeigt auch das ausdrückliche und präzedenzlose Lob, das Papst Franziskus dem deutschen Häresiarchen gezollt hat.

Die Unterzeichner sprechen kein Urteil über die Schuldhaftigkeit von Papst Franziskus wegen der Verbreitung der sieben Häresien, die aufgelistet werden, da es nicht ihre Aufgabe ist, darüber zu urteilen, ob die Sünde der Häresie begangen wurde (eine formale Häresie wird begangen, wenn ein Mensch vom Glauben abweicht, indem er eine geoffenbarte Wahrheit willentlich und bewusst und beharrlich bezweifelt oder bestreitet). Sie kritisieren jedoch, dass andere, die zum Schutz und zur Verteidigung des katholischen Glaubens ihre Stimme erhoben haben, zum Ziel von Repressalien wurden. So sprechen die Unterzeichner im Namen vieler Kleriker und Laien, denen es an der nötigen Redefreiheit fehlt.

Es wird darauf hingewiesen, dass auch Bischof Bernard Fellay die Zurechtweisung unterzeichnet hat. Seine Unterschrift ist hinzugekommen, nachdem das Dokument am 11. August dem Papst übermittelt wurde und bringt die Übereinstimmung der Priesterbruderschaft St. Pius X. mit den Inhalten zum Ausdruck. Papst Franziskus hat kürzlich der Piusbruderschaft die Hand zum Willkommen entgegengestreckt, was die rechtliche Eingliederung in die katholische Kirche betrifft.

Die Unterzeichner bestehen respektvoll darauf, dass Papst Franziskus zugibt, dass er im Irrtum war, dass er diese Häresien verurteilt, die er direkt oder indirekt vertreten hat, und dass er die Wahrheit des katholischen Glaubens vollständig und unverfälscht lehrt.

www.correctiofilialis.org

Kontakt: Dr. Joseph Shaw joseph.shaw99@gmail.com